Grün ins nächste Jahr – Winterharte Begrünungen im Vergleich
Winterharte Begrünungen bringen auch nach Ölkürbis, Mais Sojabohne und Hirse noch enorme Vorteile. Erosionsschutz, Bodenlockerung, Nährstoffbindung, Lebendverbauung und Humusaufbau sind nur einige dieser Vorteile. Winterwicke, Perko, Winterrübsen oder Grünschnittroggen eignen sich besonders gut für die Einsaat Anfang bis Mitte Oktober.
Am 10.11.2021 fand auf einem Feld in Zerlach/Kirchbach eine Flurbegehung zum Thema winterharte Begrünungen statt. An dieser Veranstaltung nahmen 13 interessierte Landwirte teil.
Nach der Kürbisernte wurden auf dem Feld mit einem Feingrubber (Regent Terracan) die Ernterückstände seicht eingearbeitet. Danach wurden am 14. September vier Begrünungsvarianten mit einem nochmaligen Feingrubbereinsatz, kombiniert mit einer pneumatischen Sämaschine ausgebracht.
Folgende Varianten wurden angelegt: Roggen in Reinsaat (100 kg/ha), Winterrübse in Reinsaat (15 kg/ha), Winterwicken-Roggen-Gemenge (57 kg Roggen und 48 kg Winterwicke pro ha) sowie die fertige Mischung ÖpulPluss (20 kg/ha). Hier sei der RWA gedankt, die uns das Saatgut für die Begrünungsversuche kostenlos zur Verfügung stellte.
Die fünfte Variante, nämlich Winterackerbohne (150 kg/ha) wurde um den 18. Oktober eingesät, damit sie nicht zu weit entwickelt in den Winter geht und dann durch Frost geschädigt wird. Die Ackerbohne hatte zum Begehungstermin zwar gekeimt, war aber aufgrund der tiefen Ablage (6 cm) noch nicht aufgelaufen. Alle anderen Varianten waren sehr gut entwickelt.
Es wurden sowohl Messungen mit dem Penetrologger durchgeführt als auch Spatenproben. Bei den bereits aufgelaufenen und sehr gut entwickelten Begrünungsvarianten ergab die Spatenprobe ein sehr ähnliches Bild. Die Struktur des Bodens bis Spatentiefe war durchwegs sehr gut. Auch die Durchwurzelung der Krume war den jeweiligen Begrünungen entsprechend gut.
Bei Roggen und Wicke waren kulturbedingt feinere Wurzeln, dafür aber gut verzweigt bis in eine Tiefe von 10 bis 15 cm feststellbar.
Flurbegehung Zerlach
Die Spatenprobe zeigte – außer bei Winterackerbohne – ein ähnliches Bild mit guter Struktur und Durchwurzelung.
Bei der Rübse war natürlich die Pfahlwurzel sehr gut ausgebildet und reichte bereits in eine Tiefe von 20 cm mit entsprechenden Seitenwurzeln.
Der Vorteil der ÖpulPluss-Mischung lag in einer guten Durchwurzelung mit in die Tiefe gehenden Pfahlwurzeln (Ölrettich, Senf, Leindotter, Kresse) kombiniert mit nicht so tiefgehenden aber entsprechend verzweigten Feinwurzeln (Phazelie, Alexandrinerklee).
Bei der Winterackerbohne wurde ebenfalls eine Spatenprobe durchgeführt. Hier wurde aufgrund der Späten Aussaat und daher noch nicht vorhandener Durchwurzelung eine entsprechend schlechtere Struktur festgestellt, vor allem auch deshalb, weil inzwischen doch einiges an Niederschlag zu verzeichnen war. Hier wird sich aber bis ins Frühjahr noch einiges tun. B
Bereits sehr gut ausgebildete Pfahlwurzel bei der Rübse
Die Winterackerbohne hat zwar gekeimt, die Wurzelbildung konnte aber nichts zur Strukturbildung beitragen.
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Dipl.-Ing. Josef Pollhammer
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