Zwischenfrüchte und Begrünungen

Zwischenfrüchte, Begrünungen und Untersaaten haben beim Humusaufbau eine zentrale Bedeutung. Deshalb wollen wir diesen hier einen besonderen Raum einräumen. Sie bringen nicht nur organische Substanz in die Böden, sondern schützen den Boden auch vor Starkniederschlägen, schließen mit ihrem Wurzelsystem den Boden auf, helfen bei der Beseitigung von Verdichtungen und sind Nahrung für die Bodenbiologie – alles Eigenschaften, die direkt oder auch indirekt den Humusaufbau fördern und die Bodenstruktur verbessern.

Grundlegende Tipps zum Anbau von Begrünungsmischungen

Anbauzeitpunkt so früh wie möglich

Der beste Tag für die Anlage der Begrünungen ist der Tag nach Ernte der Hauptkultur. Das gilt auch für frühe Begrünungen nach Getreide oder Raps. Je länger die Wachstumszeit der Begrünungen ist, umso stärker wird sich das Wurzelsystem entwickeln und umso mehr organische Substanz kann für das Bodenleben und den Humusaufbau gebildet werden.

Rasche Jugendentwicklung sicherstellen

Um eine möglichst schnelle Deckung des Bodens zu erreichen, braucht man Pflanzen in einer Begrünungsmischung, die auch unter nicht optimalen Bedingungen eine schnelle Keimung und Jugendentwicklung zeigen. Die rasche Bedeckung des Bodens ist einerseits wichtig um Unkräuter frühzeitig zu unterdrücken und andererseits um den Boden wieder zu beschatten. Zu diesen Pflanzen gehören etwa der Buchweizen, Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler (Senf, Sareptasenf, Ölrettich, Melioratinsrettich), Mungo, Sonnenblume und Sandhafer.

Artenreiche Mischungen bevorzugen

Vielfältige Mischungen durchwurzeln alle Bodenschichten, entwickeln sich auch bei extremeren Witterungsbedingungen gut, sind weniger anfällig gegen Schädlinge und erhöhen die Biodiversität. Effektive Sommerbegrünungen sollten zumindest 4 bis 5 Mischungspartner enthalten. Begrünungsmischungen mit bis zu 20 Mischungspartnern erfordern eine entsprechende Erfahrung.

Leguminosen haben einen hohen Stellenwert als Zwischenfruchtpflanzen

Sie binden Luftstickstoff und haben einen hohen Vorfruchtwert für stickstoffzehrende Folgefrüchte. Die Wurzelsysteme von Leguminosen durchwurzeln den Boden intensiv. Luzerne und Lupinen haben ein ausgeprägtes tiefes Wurzelsystem. Kleinkörnige Leguminosen wie Alexandriner- und Perserklee haben ein flacheres, aber sehr feines Wurzelgeflecht. Großkörnige Leguminosen wie Saaterbse, Sommerwicke oder Ackerbohne zeigen ein dichtes, mitteltiefes Wurzelsystem, das den Boden gut strukturiert hinterlässt.

Auswahl der Pflanzenarten

Das Sortiment an Begrünungspflanzen ist sehr vielfältig. Diese Vielfalt macht es aber auch schwierig eine betriebsspezifische Mischung zu finden. Eine Einheitsmischung gibt es da nicht. Zu unterschiedlich sind Betriebstyp, Fruchtfolge, Bodenverhältnisse, Klimagebiet, Vorfruchtwirkung oder auch gesetzliche Vorgaben. Schauen sie sich deshalb auch Fertigmischungen der Saatgutfirmen an.

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